Bonndorfs ältester Ortsteil

Der Bundesstraße 315 und dem Lauf des Mehrenbachs in Richtung Stühlingen folgend, ist bei der Dillendorfer Säge ein Hindernis zu überwinden: von links schiebt sich ein mächtiger Fels ins Tal und zwingt das Wasser, ihn zu umfließen, während die Straße als Tunnel hindurchführt. Vor diesem Felssporn zweigt links ein stilles Tal ab. In 683 m Höhe liegt Bonndorfs ältester Ortsteil: Dillendorf.

Es wird am 24. April 797 erstmals urkundlich erwähnt, als Luitpert von Tillindorf seinen gesamten Besitz dem Kloster St. Gallen vermacht.

Besitzt Dillendorf auch keine gotischen Baudenkmäler mehr, so befindet sich doch inmitten des Ortes ein beachtenswertes Zeugnis des Barockzeitalters: Die Wallfahrtskirche sowie das Pfarrhaus der „Sankt-Bläsmischen-Pfarrey Unserer lieben frauen zu Dillendorf“ Wie es in einer alten „Beschreibung aller Privilegien und Gebräuch“ von 1760 heißt.

 

Entgegen anderen Darstellungen, die fälschlicherweise die jetzige Pfarrkirche als Bau des 19. Jahrhunderts ausweisen, geht der Baubestand er Kirche auf das 17. Jahrhundert zurück. Allerdings sind Inneres und Äußeres der Kirche durch mehrere nicht immer glückliche Renovierungen stark verändert, so dass erst eine hoffentlich bald und umsichtig durchgeführte Renovation dieses Kleinod ländlichen Barocks wieder im ursprünglichen Glanz erstrahlen lässt.


Wappen

In Rot ein sechsstrahliger goldener Stern.

Vom eingesessenen Ortsadel wird ein „Conradus de Tillendorf“ 1289 urkundlich erwähnt. Dillendorf gehörte zur St. Blasischen Herrschaft Blumegg. Brida von Randenburg aus dem Hause Krenkingen schenkte 1368 der Liebrauenkirche in Dillendorf einen Acker und eine Wiese zur Unterhaltung des Ewigen Lichtes. Auch die heutige Kirche ist der Mutter Gottes geweiht. Dillendorf war bis in jüngste Zeit hinein ein beliebter Wallfahrtsort. Die Kirche wurde 1683 neu aufgebaut. Ein vor dieser Zeit entstandenes Votovbild in der Sakristei zeigt den einstigen Pfarrgarten mit zwei sternenförmig angelegten Zierbeeten nebeneinander. Möglichweise steht er Stern als Attribut Mariens. Den Facettenschiff hat ihm 1903 das Generallandesarchiv gegeben.